Frühling ist Zeckenzeit!

Ab einer Temperatur von 10 Grad Celsius tummeln sich wieder Zecken in Wald und Feld. Die Spinnentiere leben in Bodennähe bis zu einer Höhe von 1.5m, bevorzugt auf Gräsern und Sträuchern. Da sie verschiedene Erreger übertragen, die zum Teil schwere Krankheiten wie Hirnhautentzündung (FSME), Borreliose, Babesiose oder Anaplasmose auslösen, ist ein Zeckenschutz für Hund und Mensch sehr empfehlenswert.

Vorsicht bei chemischen Zeckenmitteln

Gegen Zecken sind viele Mittel auf dem Markt. Einen Zeckenstich kann allerdings keines völlig verhindern. Bei Spot-on’s, Zeckenhalsbändern und Zeckensprays auf chemischer Basis ist zu bedenken, dass die enthaltenen Wirkstoffe als Nervengifte auf die Zecken wirken. Diese Nervengifte sind auch für sämtliche Wirbeltiere (z.B. Hund und Mensch!) toxisch und können entsprechend massive gesundheitliche Nebenwirkungen bis zur tödlichen Vergiftung nach sich ziehen. Wenn Sie ein chemisches Mittel wie Frontline, Ex-Spot oder Scalibor verwenden, empfehle ich Ihnen, Ihren Hund gut zu beobachten und bei Nebenwirkungen wie epileptischen Anfällen, Zittern, Erbrechen oder starkem Juckreiz unverzüglich Ihren Tierarzt aufzusuchen und das Zeckenmittel zu wechseln.

Natürliche Zeckenmittel

Neben den chemischen gibt es auch natürliche Zeckenmittel, die bedenkenlos und ohne schwerwiegende Nebenwirkungen angewendet werden können. Dazu gehören:

  • Kaltgepresstes, naturreines Kokosfett: Zecken mögen die darin enthaltene Laurinsäure nicht. Je nach Grösse des Hundes wird vor jedem Spaziergang eine erbsen- bis walnussgrosse Portion Kokosfett auf das Fell aufgetragen, insbesondere an den gefährdeten Stellen (Ohren, Nacken, Hals, Beine und Bauch).
  • Ätherische Öle: in vielen natürlichen Zeckenmitteln sind diverse ätherische Öle enthalten. Eines der wirkungsvollsten ist Geraniol. Allerdings vertragen es manche Hunde schlecht und zeigen eine Überempfindlichkeitsreaktion wie stumpfes, schuppiges Fell. Zitronen-Eukalyptus mit dem Wirkstoff Citriodiol ist ein weiteres ätherisches Öl mit guter Anti-Zecken-Wirkung.
  • Knoblauch: eine wissenschaftliche Studie aus Schweden (mit Menschen) belegt die Wirksamkeit von Knoblauch gegen Zecken. Berichte von Hundehaltern bestätigen die abstossende Wirkung teilweise auch bei Hunden. Es ist aber wichtig zu wissen, dass Knoblauch in grossen Mengen (ab 5g pro kg Körpergewicht) aufgrund der im Zwiebelgewächs enthaltenen Sulfite für Hunde gesundheitsschädlich ist! Statt frischem Knoblauch kann dem Futter auch Granulat oder Pulver beigemischt werden, das je nach Hersteller entschwefelt, sprich ohne Sulfite, erhältlich ist.

Nicht jedes Mittel hilft bei jedem Hund gleich gut und keines (auch kein chemisches) wirkt 100%ig. Ich empfehle deshalb grundsätzlich, den Hund nach jedem Spaziergang vorbeugend nach Zecken abzusuchen und das Fell mit einem feinen Kamm auszukämmen.

Was tun, wenn sich trotzdem eine Zecke festgesaugt hat?

  • Die Zecke so schnell wie möglich mit einer Zeckenzange oder Zeckenkarte entfernen
  • Kontrollieren, ob die Zecke vollständig, mit den Beisswerkzeugen entfernt wurde
  • Die Zecke nicht quetschen oder drehen, da sonst zusätzlich Erreger in die Wunde gelangen können.
  • Keine «Hausmittel» wie Alkohol, Olivenöl oder ähnliches zur Entfernung verwenden