Helden auf vier Pfoten

Ein Hund, so sagt man, ist der beste Freund des Menschen. Manche Hunde sind aber weit mehr als treue Begleiter. Sie übernehmen wichtige Aufgaben und unterstützen ihre Menschen in den verschiedensten Bereichen. Seit Jahrhunderten leisten uns Jagd-, Hüte- und Wachhunde treue Dienste. Auch Diensthunde bei Polizei, Militär oder Zoll, sowie Rettungshunde und Assistenzhunde sind trotz modernster Technik nicht aus ihren Einsatzgebieten wegzudenken. Manche Hunde retten regelmässig Menschenleben und sind damit wahre Helden auf vier Pfoten.

Geschichte der Rettungs- und Diensthunde

Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden im Hospiz St. Bernhard Schutz- und Lawinensuchhunde gezüchtet und zur Rettung verirrter oder verschütteter Berggänger auf dem Pass eingesetzt. Der Bernhardiner «Barry» soll 40 Menschen das Leben gerettet haben und auch wenn sich das umgehängte Schnapsfässchen als Mythos entpuppt hat, ist er bis heute als historischer Held auf vier Pfoten bekannt. Im ersten Weltkrieg wurden erstmals grossflächig Sanitätshunde eingesetzt, um verwundete Soldaten aufzuspüren. Und mit den Bombardements während des zweiten Weltkriegs wurden Trümmersuchhunde ausgebildet und eingesetzt.

Heutzutage wird viel Vertrauen in technische Geräte gesetzt, um beispielsweise vermisste Personen zu orten und zu retten. Immer noch werden aber auch Rettungs- und Diensthunde von spezialisierten Hundetrainern ausgebildet und geprüft, um danach in den Einsatz gehen zu können. Unkompliziert und teilweise der Technik überlegen, führen sie Aufgaben aus, die Menschenleben retten können. Ob beim Suchen in Schnee, Wasser, Trümmern oder weiten Flächen, dem Aufspüren von Drogen, Waffen, Sprengstoff, Geld oder Kriminellen, dem Bewachen und Verteidigen – Hunde erfüllen im Bereich Rettung und Dienst zuverlässig ihre Aufgaben.

Assistenzhunde

Manche Menschen brauchen zur Bewältigung Ihres Alltags Unterstützung. Aufgrund einer körperlichen, sensorischen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung sind sie auf Hilfe angewiesen. Speziell ausgebildete Assistenzhunde, auch bekannt als Behindertenbegleithunde, können ihren Menschen helfen, mobiler, selbständiger und unabhängiger am Leben teilzuhaben. Der wohl bekannteste Assistenzhund ist der Blindenführhund. Daneben gibt es verschiedene weitere Hilfshunde, die alle eine spezielle Kenndecke oder ein beschriftetes Geschirr tragen, sobald sie «dienstlich» unterwegs sind. In ihrer offiziellen Funktion als Assistenzhunde haben sie ein gesetzlich garantiertes Zutrittsrecht sogar in Gebäude oder Bereiche, in denen Hunde ansonsten verboten sind, wie bespielsweise Lebensmittelgeschäfte, Spitäler oder Museen.

Assistenzhunde-Arten

Neben dem Blindenführhund gibt es:

  • Servicehunde, die Menschen mit Mobilitätseinschränkungen wie Lähmungen oder Gleichgewichtsstörungen helfen. Sie heben beispielsweise Dinge vom Boden auf, öffnen Türen und bedienen Licht- oder Liftschalter.
  • Signalhunde, die Menschen mit Hörbeeinträchtigungen die akustische Umwelt anzeigen (=signalisieren), z.B. die Klingel, den Wecker, das herannahende Auto etc.
  • Warnhunde, die Menschen mit Epilepsie, Diabetes, Asthma, Narkolepsie usw. frühzeitig vor Anfällen oder lebensbedrohlichen Zuständen warnen.
  • Geleithunde, die Menschen mit psychischen oder neurologischen Einschränkungen (z.B. Autismus oder Posttraumatischen Belastungsstörungen) in ihrem Alltag begleiten. Sie helfen ihren Menschen, Aktivitäten ausserhalb der gewohnten Routine nicht als Bedrohung oder Überforderung zu erleben, geben Sicherheit und beruhigen und verhindern oder unterbrechen störungsbedingte Zustände.

Assistenzhundeausbildung

Blindenführhunde werden in der Regel in einer Ausbildungsstätte trainiert und erst nach Abschluss ihrer Ausbildung an ihre zukünftigen Besitzer abgegeben. Andere Assistenzhunde leben meist von Anfang an bei ihren Besitzern und werden in Zusammenarbeit mit spezialisierten Hundetrainern ausgebildet. Der Aufbau der Ausbildung ist dabei bei allen Ausbildungsarten grösstenteils identisch: Sozialisation auf Umweltreize, Grunderziehung und schliesslich das Training für die individuellen Hilfsleistungen. Insgesamt dauert die Ausbildung ca. drei Jahre und wird mit einer Prüfung abgeschlossen.

Weitere Informationen zur Assistenzhundeausbildung finden Sie unter www.swisshelpdogs.ch oder Dogwhisperer/Assistenzhunde