Reisen mit dem Hund

Ein Urlaub mit Hund sollte gut vorbereitet werden. Nur so ist eine entspannte Reise für Zwei- und Vierbeiner möglich. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Hunde sich für lange Reisen eignen. Manche Tiere sind zu Hause bei Hundesittern oder in einer Tierpension besser aufgehoben. Besonders für kranke oder alte Hunde kann eine längere Reise zur Tortur werden. Hat man sich für einen Urlaub mit Fellnase entschieden, sollten bei der Vorbereitung einige grundlegende Dinge beachtet werden.

Passendes Reiseziel

Natürlich sind die eigenen Vorlieben ausschlaggebend. Aber die Bedürfnisse des Hundes sollten bei der Wahl des Reiseziels ebenso beachtet werden. Eine Reise in den Süden ist im Sommer nicht empfehlenswert. Was für uns Menschen herrlich ist, kann für den Vierbeiner schnell zur Qual werden. Ein Badeurlaub in Italien oder Spanien bietet sich deshalb eher im Frühling oder Herbst an. Wer im Sommer an den Strand möchte, ist an der Nord- oder Ostsee besser aufgehoben.

Sobald das Reiseziel klar ist, sollte man nach einer hundefreundlichen Unterkunft suchen. Nicht alle Hotels oder Vermieter von Ferienwohnungen freuen sich über tierische Gäste. Und auch wenn Hunde erlaubt sind, gibt es teilweise einschränkende Hausordnungen. Vor der Buchung empfiehlt es sich deshalb, sich genau zu informieren.

Frühzeitige Vorbereitungen

Vor Beginn der Reise sind einige Vorbereitungen zu treffen. Zunächst sollte man sich über Einreisebestimmungen und obligatorische Impfungen des Ziellandes informieren. Ihr Hund benötigt mindestens einen Heimtierausweis, einen Mikrochip und eine gültige Tollwutimpfung. Ebenso wichtig ist, vorgängig die Wiedereinreisebestimmungen der Schweiz zu studieren. So dürfen beispielsweise Hunde mit kupierten Ohren oder Schwänzen nur dann wieder einreisen, wenn vor der Ausreise ein Attest des kantonalen Veterinärdienstes im Heimtierpass eingetragen wurde. Detailliertere Angaben finden Sie auf der Website des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. Ein Besuch beim Tierarzt, um seinen Vierbeiner nochmal durchchecken zu lassen, ist empfehlenswert. Bei der Gelegenheit kann man sich auch gleich nach zusätzlich empfohlenen Impfungen für das jeweilige Reiseziel erkundigen. In südlichen Urlaubsregionen ist ausserdem ein sicherer Zeckenschutz nötig.

Wer noch einen alten Schweizer Heimtierausweis besitzt (ausgestellt vor dem 29.12.2014) muss sich von seinem Tierarzt einen neuen, EU-anerkannten Heimtierausweis machen lassen. Nur mit einem gültigen Ausweis, ist Reisen innerhalb der EU problemlos möglich. Die Bestimmungen in Nicht-EU-Ländern sind sehr unterschiedlich. Am Besten informiert man sich über die Webseite der jeweiligen Botschaft oder mit einer direkten Anfrage ans Botschaftspersonal. Ebenfalls sehr unterschiedlich sind die Hundegesetze in den verschiedenen Ländern. Auch hier informiert man sich besser schon vor Beginn der Reise. Teilweise gilt eine generelle Leinenpflicht und Maulkorbzwang für alle Hunde oder gewisse Rassen.

Reisegepäck

Einige Dinge sollten auch im Urlaub dabei sein, damit sich Hund in der fremden Umgebung möglichst wohl fühlen kann. Neben Futter- und Wassernäpfen werden Hundebett, Kuscheldecke, Halsband oder Geschirr samt Leine, Fellpflege-Utensilien und das Lieblingsspielzeug eingepackt. Wenn man nicht weiss, ob das gewohnte Futter auch im Urlaubsland erhältlich ist, sollte ein genügend grosser Vorrat mitgenommen werden. Das gleiche gilt für Leckerlis. Auch Medikamente in ausreichender Menge, ein Erste-Hilfe-Set und Zeckenschutzmittel gehören ins Reisegepäck.

Anreise

Je nach Reiseziel gibt es verschiedene Möglichkeiten, um an den Urlaubsort zu gelangen. Die hundefreundlichste Anreise ist dabei das Auto. Man ist flexibel, kann Zwischenstopps einlegen und der Hund hat nicht so viel Stress. Am sichersten ist eine Hundebox im Kofferraum. Eine Kuscheldecke oder im Sommer ein Frotteetuch hilft dem Vierbeiner, sich wohlzufühlen. Je nach Jahreszeit oder Reiseziel empfiehlt sich eine Fahrt in den kühleren Morgenstunden oder Nachts. Vor Reisebeginn sollte der Hund ausreichend trinken, jedoch nur wenig essen (v.a. wenn er zu Reiseübelkeit neigt). Ausreichend frische Luft ist wichtig, jedoch keine Zugluft. Alle zwei bis drei Stunden ist ein Zwischenstopp für Mensch und Hund angezeigt. Bei einem kleinen Spaziergang können sich alle die Beine vertreten. Frisches Wasser sollte auf jeden Fall angeboten werden, Futter höchstens in kleinen, leichten Portionen. Lassen Sie Ihren Hund auf keinen Fall allein im Auto. Trotz geöffneter Fenster kann die Temperatur im Wageninneren an sonnigen Tagen sehr rasch ansteigen.

Am Urlaubsort

Damit die Urlaubsfreude nicht getrübt wird, sollte man sich vor dem ersten Spaziergang über die Gepflogenheiten vor Ort informieren. Gilt am Badestrand Leinenpflicht? Oder dürfen bestimmte Areale mit dem Hund nicht betreten werden? Für Euren Vierbeiner stellt die neue Umgebung eine Herausforderung dar. Sehr wahrscheinlich wird er aufgeregter sein als zu Hause und dadurch empfindlicher auf stressauslösende Reize reagieren. Nehmt Rücksicht auf ihn und beobachtet genau, ob er Stressreaktionen zeigt. Die ersten Tage solltet Ihr es ruhig angehen lassen und dem Hund Zeit geben, sich auf die neue Situation einzustellen.